Die Unabhängigkeit feiern

Liebe Leser,

Zwischen den vielen Tagen, die ich zur Zeit schneidend im Büro verbringe, hatte ich doch ein sehr aufregendes Wochenende, von dem ich hier berichten möchte. Es wird kein besonders langer Artikel, aber hoffentlich trotzdem spannend!

Wie ihr wisst schneide ich immer noch an den Kurzfilmen für die Ausstellung im Bio Museo. Ich bin inzwischen fast fertig, und liege wirklich sehr gut im Zeitplan. Von Samstag bis Montag war das Büro jedoch geschlossen, und ich habe meinen Arbeitsplatz für drei Tage nicht aufgesucht. Warum? Vom 3. bis 5. November finden in Panama drei sehr wichtige Feiertage statt. Gefeiert wird die Unabhängigkeit von Kolumbien. Panama gehörte ja früher zu Kolumbien, und wurde erst vor 115 Jahren für selbstständig erklärt. In diesem Sinne feiert man die Unabhängigkeit und in dem Zusammenhang die Einführung der eigenen Nationalflagge. Diese drei Feiertage sind sehr wichtig und werden sehr aufwendig zelebriert. Die Feierlichkeiten wurden Freitagnacht mit einem Feuerwerk, Alkohol und verschiedenen patriotischen Reden eingeleitet, auch der Bürgermeister der Stadt war anwesend. Interessant waren aber besonders die Paraden in der Altstadt, die zu Ehren der Unabhängigkeit abgehalten wurden. Hier zeigt das Land, auf was es besonders stolz ist. Die Paraden wurden von den Gewerkschaften der einzelnen Arbeitergruppen eröffnet, die singend und tanzend durch die Straßen zogen. Sie hatten aber auch Plakate und Flugblätter dabei, um auf Probleme und Missstände aufmerksam zu machen. Danach folgten große Staffeln von Polizeigruppen, dem Militärorchester und einzelnen Gruppen von Soldaten der Luftwaffe, der Marine, der nationalen Sicherheit usw.. Die vielen Menschen waren gut in einzelne Bereiche sortiert, und waren meist musizierend oder singend unterwegs. Im Anschluss an diese Eröffnung folgten dann circa 400 verschiedene Schulen und Universitäten. Das war für mich der Höhepunkt, denn jede Schule hatte ein eigenes (sehr gutes) Orchester und eine gut organisierte Performance. Die Menschen waren teilweise in Trachten gekleidet oder trugen ihre Schuluniformen, es gab außerdem verschiedene Sportgruppen inklusive Vorführungen, wie Boxen, Fußball oder Kampfsport. Die ganze Stadt war erfüllt vom Klang der verschiedenen Musiken.

Wir waren als Gruppe unterwegs, einerseits filmten wir für Cine Animal und das Bio Museo, Eric hat aber auch für ein eigenes Videoprojekt gefilmt, an dem er hier arbeitet.

Ich habe mich sehr auf den Sound und die Tonaufnahme konzentriert, und außerdem sehr viel fotografiert. Das schöne an diesem Marsch war, dass alle Menschen sehr glücklich waren, und stolz auf ihre Darbietungen. Wir Medien-Menschen haben sehr viel Aufmerksamkeit, Zuwendung und sehr viel liebevolles Lächeln erhalten. Das klingt vielleicht komisch, aber ich war an diesem Tag wirklich sehr glücklich, allein wegen der Tatsache, dass mich so viele Menschen ehrlich erfreut anlachten. Hochmotiviert habe ich mich ins Getümmel gestürzt und versucht viele der Gesichter einzufangen. Es sind ein paar sehr schöne Aufnahmen entstanden. Auf manchen Bildern sieht man die Freude der Menschen sehr gut, auf anderen Bildern dagegen schauen die Leute hochkonzentriert – konzentriert auf eine Darbietung auf die sie sehr stolz sind. Eine interessante Mischung.

Mit den Kameras ausgerüstet waren wir sehr privilegiert. Einige Teile der Stadt waren abgesperrt und nur für die Marschteilnehmer zugänglich, sozusagen als Abkürzung zwischen den Stadtteilen. Die Kamera in der Hand hat uns jedoch alle Türen geöffnet und so haben Eric und ich problemlos den Stützpunkt der Polizei durchschritten, im “Auftrag des Journalismus” hatten wir freie Hand. Teilweise haben auch ganze Züge für ein Foto angehalten, ein tolles Gefühl der Macht! xD

Nachdem wir also Samstag den ganzen Tag durch die Stadt gezogen sind, haben wir gestern ganz gemütlich ein paar Freunde besucht und 10 Stunden in einem beheizten Pool verbracht. heute waren Eric und ich dann erneut in der Stadt, hauptsächlich um uns gegenseitig zu fotografieren.

Somit ist dieses kurze, ereignisreiche Wochenende ganz schnell verflogen, genau wie dieser sehr kurze Blogartikel. Over and Out, schon nach nur 621 Worten.

Bis bald (wieder ausführlicher!)
Jonas

 

 

 

Das könnte Dich auch interessieren …

1 Antwort

  1. Erwin sagt:

    Mensch, da seid ihr ja wieder voll mittenrein geraten. Schöne Aufnahmen, man spürt die Energie und den Stolz der Menschen. Die letzten 3 Bilder sind eine Bewerbung für den neuen Engelbert-Strauss Katalog? :+)
    Gruss und Kuss dein Julius

Schreibe einen Kommentar zu Erwin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert