Der Roadtrip beginnt

Liebe Leserinnen und Leser,

ich melde mich heute nur kurz, aber mit guten Neuigkeiten. Meine Tour die Westküste hinauf hat endlich begonnen.

Ich hatte im Vorfeld leider Schwierigkeiten, Reisegefährten zu finden. Über unsere Facebook-Backpackergruppen hatte ich mit verschiedenen Leuten Kontakt aufgenommen. Besagte Franzosen (siehe letzter Beitrag) hatten mir ja dann angeboten, an ihrem Roadtrip teilzunehmen, der am Mittwoch starten sollte. Danach haben sie sich aber irgendwie nicht mehr gemeldet, und als ich Mittwochmorgen mal nachgefragt habe, sagten sie mir, dass sie mich durch eine andere Touristin ersetzt hätten. Eine andere Gruppe von Deutschen hätte mich mitgenommen, aber diesmal habe ich mich dagegen entschieden, weil sie ihren Reisestart immer wieder verschoben haben. Diese Gruppe ist jetzt immer noch in Perth.

Ich habe lange überlegt, was jetzt die beste Lösung sei, da ich ja in vier Wochen schon das Land verlasse und davor noch den Roadtrip die Westküste hinauf machen wollte. Ich habe mich dann entschlossen, mich von anderen Leuten unabhängig zu machen, habe mir Donnerstagabend noch schnell ein Auto gemietet und fahre seit Freitag allein die Westküste hinauf.

Allein zu reisen, ist auch für mich eine ganz neue Erfahrung. Nach zwei Tagen bin ich noch wohlauf, und ich weiß, dass ich schon bald wieder mit anderen Leuten zusammen etwas unternehmen kann. Ab Freitag werde ich zum Beispiel für ein paar Tage eine Tauchschule besuchen, um den internationalen Tauchschein zu bekommen.

Gestern habe ich noch eine Menge vorbereitet. Frühmorgens habe ich mein Auto abgeholt. Es ist wieder exakt das gleiche (alte) Toyotamodell wie unser Spaceship damals. Dieses hier hat aber zusätzlich zu Bett und Kühlbox auch eine kleine Küche mit einer Art Waschbecken und Herd. Ich habe für 100 $ Essensvorräte gekauft. Außerdem habe ich mehrere Kanister Trinkwasser und 20 Liter Benzin in einem Kanister besorgt. Ich sollte nun also den Tücken des Outbacks gewachsen sein.

Der Highway, den ich seit gestern befahre, ist aber auch wirklich einsam. Er führt direkt am Meer entlang und es herrscht kaum Verkehr. Gelegentlich durchfährt man ein Dörfchen. Die Orte hier sind unglaublich winzig. Es gibt meist nur zwei oder drei kleine Sträßchen mit ein paar Häusern, oft nur Hütten. Ich weiß nicht, wovon die Leute hier leben, aber es müssen allesamt Liebhaber der Askese sein.

Die Westküste beeindruckt durch sehr schöne Landschaften, was schon allein die Fahrt zu einem Erlebnis macht. Aber natürlich habe ich hin und wieder auch angehalten.

1. Lancelin Sanddünen

Einer dieser toten Orte ist Lancelin. Auch hier ist absolut nichts los, aber der Ort hat doch eine großartige Touristenattraktion: Eine weite Dünenlandschaft mit wunderschön weißen Wanderdünen beginnt direkt hinter Lancelin. Ich selbst bin einfach nur durch die hügelige Landschaft gewandert, aber viele Leute kamen extra mit Crossmotorädern, Quads oder 4-Wheel-Drives, um durch die Dünen zu fahren.

2. Pinnacles Desert

Ein ganz besonderer Ort an der Westküste ist definitiv Pinnacles Desert. Inmitten des eher heidelandartigen Outbacks erstreckt sich eine kleine gelbe Wüste, in der tausende Felsen wie Pinnnadeln einige Meter aus dem Boden ragen.

Die Pinnacles sind die Überreste eines Waldes, der auf einer Quarzsanddüne wuchs. Die Wurzeln der Bäume drangen in den darunterliegenden Kalkstein ein, und als die Wanderdüne weiterzog und der Wald abstarb, bildeten sich um die feuchten Wurzeln der toten Bäume harte Gesteinsschichten. Diese wurden durch die Abtragung des restlichen Sandes immer weiter freigelegt: die Entstehung der Pinnacles. So habe ich die Theorie zumindest im Informationszentrum verstanden. Ich hoffe mal, dass das jetzt stimmt.

Durch das Desert führt jedenfalls ein Tourist Drive, eine „Straße“ zum Erkunden der Felslandschaft. Obwohl es nur ein staubiger Feldweg ist, habe ich es mit meinem Toyota gewagt, und bin auch ohne Probleme durchgekommen. Es gab viele Stellen, an denen man (für gute Fotos) anhalten konnte.

Ansonsten bin ich den restlichen Tag viel gefahren, habe aber in einigen Dörfchen und an ein paar Stränden Pausen eingelegt.

Jetzt stehe ich auf einem kostenlosen Campingplatz im Städtchen Dongara. Das ist, glaube ich, der größte Ort, den ich heute durchfahren habe.

Ich melde mich bald wieder, um über die nächsten Tage an der Westküste zu berichten.

Liebe Grüße
Jonas

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1 Antwort

  1. erwin kafka sagt:

    Hallo Jonas,

    danke für die vielen neuen und schönen Bilder und Reisebeschreibungen. Habe Urlaubsbedingt lange nicht mehr reingeschaut in deinen Blog. Um so mehr freue ich mich, das es dir gut geht und deine Reise spannend bleibt. Ich melde mich bald ausführlicher. bleib gesund und munter.

    Schöne Grüße sendet Erwin

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