Tauchen im Great Barrier Reef
Hallo liebe Leser.
Hier melde ich mich wieder mit Neuigkeiten aus Australien 🙂
Nachdem ich am Sonntag die Farm verlassen hatte und der Montag letzter Woche mit viel Organisation eher ruhig war, haben wir ab Dienstag begonnen, Cairns und die Umgebung aktiv zu erkunden.
Dazu gehört nicht nur dass wir bei jeder Gelegenheit in der Lagune schwimmen waren 🙂 Nein – wir haben jeden Tag einen Ausfflug unternommen.
1. Dienstag – Kuranda
Dienstag waren wir in Kuranda, einem kleinen Dörfchen vor Cairns, welches sehr schön abgeschieden mitten im Regenwald liegt. Das Dorf ist sehr ruhig und verschlafen, nur vormittags erwachen die Dorfbewohner um bis 15 Uhr für die einfallenden Touristen da zu sein. Aber nach 15 Uhr schliesst jeder Laden und das Dorf wird schlagartig leer, fast niemand ist mehr unterwegs. Kuranda lebt vom Tourismus und hat sich einen leicht hipiemäßigen Look verpasst. Alternative (Touristen)shops findet man hier im Übermass, ebensso wie zahlreiche Drogendealer. Wir sind aber weder wegen der Souveniers noch wegen der Drogen hierher gekommen. Wir wollten stattdessen zum Barron-Fall, einem sehr großen Wasserfall im Barron-River, der direkt vor Kuranda liegt. Dazu fuhren wir mit dem Bus von Cairns bis nach Kuranda, um dann die letzten 4 Kilometer durch schönen tropischen Wald zum Wasserfall zu gelangen. Der “Barron Fall” gehört zum “Barron River” der hinter Kuranda eine sehr hohe Felswand hinunter sturzt. Eine Aussichtsplattform am Rand der kraterartigen Schlucht macht es Zuschauern möglich, den Wasserfall zu bewundern.
Nun da die Regenzeit vorbei ist, führt der Fluss nur noch sehr sehr wenig Wasser, ist aber durch die Höhe trotzdem noch sehr beeindruckend. Am Grund des Falls ist ein kleiner See, und ein Farmer den wir zufällig trafen, zeigte uns einen kleinen Pfad hinter dem Zaun des Lookouts, sodass wir an der Talwand hinab- und bis zu dem See hinunterlaufen konnten.
Unten angekommen haben wir dann ein bisschen gebadet, es ist auch immer wieder schön unter einem Wasserfall zu duschen.
Aber trotz der Erfrischung waren wir – kaum wieder oben angekommen – wieder total verschwitzt 🙂 und von tropischen Pflanzensamen ubersäht. Dementsprechend haben wir am Abend noch einen Stop in der Lagune in Cairns eingelegt, eine Art Freibad mitten im Stadtzenrum.
Am späten Abend haben wir dann noch zwei Freundinnen aus Sydney vom Bus abgeholt – Jana und Julia – die in den letzten Wochen die Küste hinauf gereist waren.
2. Mittwoch – Bootstour durch das “Trinity Inlet”
Verstärkt durch Jana und Julia haben wir am nächsten Tag etwas sehr schönes unternommen. Cairns liegt ja in einer tief einfallenden Bucht, und die seichten Ränder der Bucht sind von Mangrovenwäldern überwuchert. Der grösste Mangrovenwald liegt in der Nähe des Hafens und beinhaltet ein stark verzweigtes Flusssystem, das “Trinity Inlet”.
Zusammen mit zwei Bekannten der Mädels haben wir ein Boot gemietet, oder besser gesagt ein motorbetriebenes Floos, und damit sind wir fünf Stunden lang in jedes Flüsschen gefahren und um jede Insel, immer auf der Suche nach den bis zu acht Meter langen krokodilen, von denen es laut dem Vermieter im Inlet eine ganze Menge geben soll.
Leider haben wir auf der ganzen Tour kein einziges Krokodil gesehen. Das einzige interessante Tier war ein sogenannter Weissbauchseeadler.
Krokodile sind für mich also weiterhin ausstehend, ich hoffe dass ich später in Darwin noch welche sehen kann 🙂
3. Donnerstag & Freitag – Tauchen im GREAT BARRIER REEF
Die Tour ins Riff war definitiv ein Höhepunkt meiner Australienreise. Wir haben extra ein bisschen mehr Geld investiert, um ein einzigartiges Erlebnis zu haben – und wie soll ich sagen; mit Erfolg. Das Riff liegt ja circa 50 km vor der Küste und von Städten wie Cairns gibt es täglich viele Touren in das Riff. Am günstigsten ist mit einer großen Fähre zu fahren. Dann wird man mit ungefähr 150 anderen Leuten für ein paar Stunden im Riff ausgekippt und fährt am selben Abend wieder zurück.
Wir haben uns aber entschieden, auf einem kleinen Segelboot hinauszuschippern, mit insgesamt nur fünf Passagieren. Inbegriffen war eine Übernachtung an Bord, also hatten wir viel mehr Zeit um das Great Barrier Riff ausführlich zu erkunden. Bevor es los geht, hier mal ein Foto von unserem Schiff, dem “Rum Runner”…
…unser Kaptain und Koch Jaz (immer laut singend und tanzend in der Küche)…
…und zum Schluss ein Foto unserer Truppe (obere Reihe) und der drei unbezahlten Backpacker-Matrosen (vorn).
Am Donnerstagmorgen ging es für uns sehr zeitig los, da die Fahrt zum Riff ungefähr drei Stunden dauert, und wir den Tag trotzdem nutzen wollten. Gegen 12 Uhr mittags wurde die Bootsleiter dann das erste Mal ins Wasser geklappt, und wir alle konnten die umliegenden Riffs anschwimmen und erkunden. In den zwei Tagen haben wir vier verschiedene Stellen im Riff angesteuert und waren sieben oder acht Mal im Wasser. Ich war auch nicht nur schnorccheln, sondern habe eine Einführung im Scubadiving bekommen, war also dann auch mit Sauerstoffflasche unterwegs.
EInes habe ich mir fest vorgenommen: Ich werde auf jeden Fall den internationalen Tauchschein machen, und immermal wieder tauchen gehen, denn was man unter Wasser zu sehen bekommt ist einfach unglaublich. Meine kleine Unterwasserkamera kann die grellen Farben der Fische und Korallen nur stückweise wiedergeben. Im Riff sind sooo viele bunte Fische unterwegs, die aber leider nicht fuers Foto posen wollen, sondern lieber flüchten 😀 Aber ich habe eine Menge Videos gemacht, sodass ich demnächst auch einen (Kurz)film über das Great Barrier Reef erstellen könnte.
Das Leben an Bord war ebenso wie die vielen Tauchgaenge etwas ganz Besonderes. Viele gute Momente werde ich noch lange in Errinnerung behalten. Zum Beispiel das Sonnen an Deck, das Abendessen unter den Sternen und auch das Schlafen in kleinen schrägen Kojen.
Wir haben uns auch sehr gut mit den Mitpassagieren verstanden, und ebenso mit den Matrosen und dem Kaptain. Alles in allem waren die zwei Tage eine wundervolle Erfahrung 🙂
Natürlich waren wir alle sehr traurig, als die “Rum Runner” am Freitag wieder in den Hafen einlief.
Aber Langeweile wird bei Alex und mir definitiv auch nach der Tour nicht aufkommen 🙂
Am Samstagmorgen haben wir unseren Campervan abgeholt…
…und seitdem unternehmen wir unseren legendären Roadtrip die Ostküste entlang. Bevor wir am Mittwocch für ein paar Tage auf Hinchinbrook-Island übersetzen melde ich mich nochmal… aber bis dahin:
Liebe Grüße und alles Gute
Jonas
Und als PS-Bild und gleichzeitig als Entschuldigung für die drei Tage, die mein Blog auf Grund eines Serverupdates offline war:
…eine mit dem Edding veränderte Strassenschädenwarnung 😀
Hallo Jonas,
Ich mit Spannung deinen Reisebericht gelesen. was du so alles erlebst ,-) Mein Sohn Robert ist letzte Woche aus Australien zurückgekehrt. Wir alle sind schon gespannt auf den Reisebericht mit Bildern und Videos. Aber das wird noch eine Weile dauern, bis die 1000… Sachen sortiert sind. Ich wünsche dir noch eine tolle Reise und bleibe gesund!!! LG Steffen Windisch
Oh – ein Update!
Mit neuen Schuhen, Hemden und neuem Auto geht`s in den 2. Teil unserer Australienreise.
Also: eurer Reise in echt und unserer am Fernseher 🙂
War ja schon mal ein guter Start, mit so netter Gesellschaft bisschen schippern und tauchen zu gehen.
Schön, dass die Fische wenigstens noch bunt sind, wenn schon das Riff allmählich immer weißer wird 🙁
Und das Auto? Ist das ein Toyota Previa? So mit verlängertem Schlafplatz, wenn man hinten die Klappe auflässt – und mit Blick auf´s Meer? Gab`s den auch in Tarnfarben?
Fahrt jedenfalls keine Emu´s platt (oder was das für Viecher darstellen soll)
und lasst euch herzlich grüßen!