Hinchinbrook Island

Liebe Leser,

ungefähr 200 km südlich von Cairns liegt Hinchinbrook Island. Wie ich euch beim letzten Mal schon angekündigt hatte, haben Alex und ich uns vorbereitet, diese Insel zu besuchen und drei Nächte lang zu bleiben.

Die Insel ist ein weitestgehend unberührter Nationalpark, und Wanderer können die Insel auf dem 32 km langen Thorsbornetrail erkunden. Empfohlen wurde mir der Besuch auf dieser recht unbekannten Insel von meinem Onkel Erwin, der vor längerer Zeit selbst schon mal hier war. Und auch der Lonely Planet spricht sich sehr positiv aus. Zitat: “Australiens grösster Insel-Nationalpark bleibt der heilige Grahl für Wanderer und Freunde einsamer Natur”.

Voller Vorfreude auf eine (anspruchsvolle) Wanderung zwischen Regenwäldern, Stränden und Bergkämmen stiegen wir also Dienstagmorgen in ein Motorboot, welches von Cardwell aus als Fähre fungiert. Die Rucksäcke waren gepackt mit Campinggear, Essen und Wasser, und ein paar Klamotten…

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Schon die Fährenfahrt war ein Erlebnis. Aus dem Hafen im Reichenviertel Cardwells heraus…

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…entlang der Inselküste…

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…und hinein in ein kleines Fllüsschen im Mangrovenwald. Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir hier die Anlegestelle, der Punkt an dem man uns und ein älteres englisches Paar auf der Insel aussetzte.

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Nachdem der Fährman verschwunden war, wanderten wir bei bestem Wetter los. Die zwei Engländer hatten wir nach wenigen Minuten abgehängt, und nachdem der Weg ein paar Minuten lang am Strand entlang verlief, ging es sehr bald in den Djungel.

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In den nächsten vier Tagen erlebten wir die Vielseitigkeit der Insel… Schwierig war das Wandern in den Djungelbereichen. Verwilderte, teils dornige Büsche versperrten oft den Weg und wechselten sich ab mit grossen Sümpfen, oder Flüssen, die unseren Pfad kreuzten. Alles Hindernisse, die es zu überwinden galt. Brücken oder ähnliches gibt es auf der Insel nicht, also mussten wir durch Flüsse waten und über Geröll klettern und ähnliches 🙂

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Wesentlich erholsamer waren die Wegabschnitte, die direkt am Srand entlang führten. Es war nicht nur einfacher und schneller zu laufen, man hatte zusätzlich auch sehr oft wunderschöne Ausblicke auf das Inselinland. Die im Nebel versteckten Gipfel der Inselberge waren aus dem Wald heraus eher schlecht zu erkennen. An manchen Stellen mündeten auch kleine Flüsse ins Meer, sodass man am Strand eine Art natürlicher Lagune hat, was immer sehr schnön aussah.

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Landschaftlich am allerschönsten war aber der Teil des Weges, der in den Bergen verlief. An unserem zweiten Wandertag schlengelte sich der Weg in steilen Serpentinen aufwärts, bis zu einem Bergsattel, und da hier oben kein dichter Wald wächst, erhielten wir schöne Blicke über die tief unter uns liegenden Buchten der Insel.

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Auch an zwei Wasserfällen kamen wir vorbei. Beide waren zum Baden geeignet, und beim ersten konnte man sich sogar mit einem Seil vom Baum aus ins Wasser schwingen 🙂

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Übernachtet haben wir immer in meinem Zelt am Strand.

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Obwohl uns beiden die Natur der Insel unglaublich gut gefallen hat, gab es leider auch einen Grund zur Verstimmung. Und zwar das Wetter. Es hat unglücklicherweiße an zwei der vier Tage regelmäßig geregnet, und zweimal ist uns das Zelt nass geworden. Wir versuchten uns zwar so gut wie möglich zu schützen, aber manchmal ging es nicht zu ändern und wir liefen nass vom Regen weiter. Sobald dann doch die Sonne rauskam mussten wir alle unsere Klamotten und auch die triefenden Schlafsacke sofort zum Trocknen aufhängen.

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Jetzt, zwei Tage später, denke ich aber nicht mehr an Kälte und Nässe, ich habe eigentlich nur die schönen Momente behalten 🙂 Und davon gab es eine Menge. Ob es die Freude war immer wenn man eine besonders schönen Stelle erreichte, oder einen Fluss erfolgreich durchquert hatte oder wenn man einen super Ausblick erhielt. Oder das entspannte Lagerfeuer welches wir am letzten Abend unterhielten. Genauso beglückt war ich über meine erste Krokodilbegegnung. Auf dem Weg mit der Fähre sahen wir nämlich einen kleinen Schnappi auf der Lauer.

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Fazit für mich war jedenfalls, dass der Inslbesuch trotz durchwachsenem Wetter überragend war. So viele schöne Plätze, und so wenig Menschen: wir genossen fast vollkommen unberrührte Natur 😀

Als an unserem letzten Vormittag dann auch noch strahlender Sonnenschein war, war ich schon fast traurig, die Insel zu verlassen.

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Aber nun sind wir seit vorgestern wieder auf dem Mainland und setzen die Reise Richtung Süden fort. Und ich freue mich schon jetzt auf unseren übermorgen anstehenden Dreitages-Segeltrip durch die ebenfalls wunderschöne Whitsundays-Inselgruppe.

Ihr hört also bald wieder von mir 🙂

Liebe Grüße
Jonas

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1 Antwort

  1. Papa sagt:

    Salzwasserkrokodil = “kleiner Schnappi”? Wenn dieses Monsterviech sich mal an die Hauptwanderroute legen würde, wären die Touris sicher nicht so glücklich über die Begegnung! Aber so – so bei der Abfahrt und mit Tele eingefangen geht´s ja… ich bin beruhigt…
    Und die Warane dort? Sind ganz lieb und haben keine Zähne?
    Dass ich mich nur nicht aufrege…

    Gute Zeit jedenfalls jetzt beim segeln!
    Ääh… gibt´s da nicht diese großen Schildkröten?
    Und die Whitesunday-Riffhaie?
    Und Manta-Rochen, die immer so komisch von unten zu den Schnorchlern hochgucken??
    Okay – ich hab halt keine Ahnung…
    und bin ganz beruhigt.
    Jedenfalls liebe Grüße!

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