Von Timor nach Offenburg

Liebe Leser,

Wie Einige von euch sicher wissen, bin ich seit letztem Freitag wieder zurück in Deutschland. Ich möchte diesen Artikel nutzen, um von meinen letzten Tagen in Indonesien, und von meiner Rückkehr zu berichten.

Ich habe ja geschrieben, dass ich im Anschluss an eine sehr spannende Zeit im Komodo-Nationalpark noch für einige Tage nach Kupang in Timor fliegen wollte. Insgesamt drei Tage war ich in Kupang, der Hauptstadt der indonesischen Provinz Ost-Nusa Tenggara. Ich hatte eine gute Zeit, auch wenn es anders war, als erwartet.

In Kupang angekommen, wurde mir klar, dass diese Region bei Backpackern komplett außen vor ist. In der ganzen (großen) Stadt habe ich nur ein einziges Hostel gefunden. Und dieses Hostel war auch nicht wirklich belebt. Es war eher ein kleiner Schuppen mit drei Zimmern, an einem Strand der wegen Krokodilen durchgehend gesperrt war. Aber nichtsdestotrotz hatte ich ein paar schöne letzte Tage. Ich habe mir einen Roller gemietet und bin jeden Tag für ein paar Stunden durch die Gegend gefahren. Relativ planlos bin ich einfach den kleinen Straßen gefolgt. Ich kam an kleinen Dörfern vorbei, und an großen Plantagen, die mich sehr an Australien errinnerten. Außerdem habe ich einen kleinen “Wasserfall” ausfindig gemacht, eine gute Gelegenheit zum Baden.

Besonders gefallen hat mir das Fischerdorf Tablolong. Hier standen ein paar ärmliche Hütten an einem wunderschönen Strand. Im Wasser schaukelten die kleinen Boote der Fischer. Leider durfte man auch hier nicht schwimmen, denn an diesem Abschnitt der Küste leben Krokodile.

Ein paar Backpacker aus Deutschland und der Schweiz kamen dann doch noch in unser Hostel. Zusammen waren wir jeden Tag im Pool des benachbarten Hotels. Die Hitze in Timor war teilweise unerträglich, und da das Meer gesperrt war, war das unsere einzige Möglichkeit ein bisschen abzukühlen. Außerdem waren wir ein bisschen in der Stadt unterwegs, in der großen Einkaufsmall und sogar im Kino. Die Filme laufen hier auf Englisch, mit indonesischen Untertiteln. Wir konnten uns also “Kingsman – The Golden Circle” im Originalton ansehen 🙂

Ihr seht, meine Tage in Kupang waren nicht sooo unglaublich spannend, verglichen mit den anderen Erlebnissen, die ich in den letzten fünf Wochen hatte. Aber bei so einer langen Reise bin ich auch froh, wenn es gelegentlich ein bisschen Ruhe gibt.

Von Kupang aus bin ich dann für eine letzte Nacht nach Jakarta geflogen.

Da mein Flug erst am späten Abend ging, hatte ich noch viel Zeit ein vorerst letztes Mal die Stadt zu erkunden. Zusammen mit ein paar anderen Backpackern aus dem Hostel sind wir durch die überfüllten Straßen der Hauptstadt Richtung Hafen gelaufen. Und in meinen letzten Stunden in Indonesien habe ich tatsächlich noch eine ganz neue Seite der Stadt kennengelernt. Hinter einem Nebel aus Abgasen haben wir das riesige Slum entdeckt, das hier an der Küste entstanden ist.

Und ein kleines bisschen weiter waren die Straßen von Polizisten abgesperrt, und nur ausgewählte Menschen (wir zum Beispiel ^^) durften passieren. Dahinter haben wir die Villen der wohl reichsten Bewohner der Stadt gefunden.

Im Anschluss und gleichermaßen zum Abschluss meiner Reise bin ich über einen der vielen Märkte geschlendert.

Und am frühen Abend musste ich schweren Herzens ein Taxi zum Flughafen nehmen. Denn nun sollten meine fünf Wochen im größten Inselstaat der Welt zu Ende gehen.

Ich bin von Jakarta nach Istanbul geflogen, und hatte dort einen überraschend angenehmen Aufenthalt von 10 Stunden. Mit Kaffee, Massage-Sesseln und drei Staffel der Big Bang Theory konnte ich die Zeit effektiv totschlagen. Einen Tag später, letzten Freitag, bin ich dann weitergeflogen und in Karlsruhe/ Baden-Baden angekommen.

Rückblickend kann ich sagen, dass diese Reise unglaublich spannend, abwechslungsreich und prägend war. Ich habe mit diesem Land definitiv die richtige Wahl getroffen. Ich war immer wieder überrascht, was Indonesien alles zu bieten hatte: riesige Vulkane, versteckte Tempel und ein wunderschönes Korallenriff… Aber auch die Leute waren mir sehr angenehm. Natürlich gab es auch hier ständig Versuche an unser Geld zu kommen. Aber insgesamt waren die Menschen viel weniger aufdringlich, und sogar sehr aufgeschlossen, hilfsbereit und interessiert. Die Sprachbarriere war zwar sehr groß, denn kaum jemand konnte Englisch. Aber trotzdem waren die allermeisten Menschen freundlich und haben uns willkommen geheißen. Ich bin überzeugt, dass Indonesien ein unglaublich lohnendes Ziel für Backpacker ist. Deshalb werde ich genau wie über Kuba und die Dominikanische Republik auch über Indonesien ein Datenblatt mit nützlichen Reisetipps zusammenstellen. Ich selbst werde definitiv zurückkehren, irgendwann, denn ich habe noch so viele Teile des Landes nicht gesehen. In fünf Wochen bin ich zwar sehr gut rumgekommen, aber trotzdem habe ich nur einen Bruchteil des Landes erkunden können. Ich denke, Sulawesi, Sumatra und vor allem Borneo wären einen weiteren Besuch wert.

Fürs erste werde ich mich jetzt wieder meinem Studium widmen. Dieses Semester hält noch viel mehr praktische Übungen bereit. Zusammen mit meinem Nebenjob im Mediamarkt Offenburg werde ich die nächsten Monate sehr ausgelastet sein. Doch die nächste Reise wird hoffentlich bald folgen, vielleicht schon im Winter. Sobald eine neue Reise ansteht, werde ich auf Facebook Bescheid geben, und hoffe, euch auch das nächste Mal als Leser dabei zu haben.

Danke fürs Lesen, und Liebe Grüße aus Offenburg,
Jonas

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3 Antworten

  1. Kris sagt:

    Es ist immer wieder spannend, deine Beschreibungen der Erlebnisse zu lesen. Wenn ich auch sicherlich nie nach Indonesien kommen werde, erhalte ich zumindest Eindrücke aus erster Hand von so einer Reise. Vielen Dank für deine Berichte. Ich werde dir auch weiterhin “folgen”.

    • Jonas sagt:

      Lieben Dank fürs Lesen 🙂 ich freue mich darüber. Wer weiß, vielleicht fangen Sie ja doch an zu reisen, in ein paar Jahren, wenn Sie mal eine Pause von den vielen Schülern brauchen? Dann würde sich Indonesien auf jeden Fall empfehlen xD

  2. Chris sagt:

    Spannender Bericht, in Kupang war ich auch, bis dorthin schaffen es in der Tat nur die wenigsten Backpacker. Schöne Bilder die du dort gemacht hast, einfach so durch die Gegend zu fahren hat ja auch mal was.
    Im Lavalon Hostel war ich damals auch. Für mich war es aber nur Durchreise-Station in Richtung Ost-Timor, mega spannendes Land. In Kupang fand ich irgendwie vor allem das Essen spannend, es hat einen etwas anderen Touch als im restliche Indonesien.

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