Erste Schritte in Kuba

Hallo liebe Leser,

wie ihr wisst sind wir seit Montag in Kuba, und heute ist es mir endlich mal gelungen, mich mit dem Internet zu verbinden. Das ist hier in Kuba nicht ganz einfach. Die einzige Möglichkeit ist, sich mit dem öffentlichen WLAN der staatlichen Firma ETESCA zu verbinden, das es in manchen öffentlichen Plätzen und Gebäuden gibt. Heute sitze ich zum Beispiel im Stadtpark von Santa Clara, zusammen mit einigen anderen Touristen, und vielen Kubanern, die ebenfalls keine andere Möglichkeit haben, ins Internet zu kommen.

Aber nun zu den wirklich wichtigen Dingen: Katrin und ich sind am Montag gut gelandet. Zwar hat man dem engen Flugzeug deutlich angemerkt, dass der Flug extrem günstig war. Aber nach circa 10 Stunden waren wir trotzdem ohne Zwischenfälle in Kuba – und das ist ja die Hauptsache 🙂

Der Flug ging nach Varadero, und dort haben wir uns von Miguel abholen lassen, einem Kubaner, der unsere erste Unterkunft in Matanzas vermietet hat. Er hat uns mit seinem recht kaputten VW in seine Stadt gefahren, und in seinem kleinen Häuschen hatte er einen abgegrenzten Bereich in dem wir als Touristen übernachten konnten. Unsere erste kubanische “casa particular” bot uns ein Schlafzimmer mit Doppelbett, ein winziges und sehr einfach eingerichtetes Bad, sowie eine kleine Terrasse auf der Frühstück serviert wurde. Das alles zu einem verhältnismäßig günstigen Preis von circa 28 € pro Nacht für uns beide.

Matanzas selbst war unsere erste Begegnung mit Kuba. Der Ort liegt an einer schönen Meeresbucht am Hang, und war früher bedeutender Exporthafen für kubanischen Zucker. In die Bucht münden drei Flüsse, und unsere erste Unternehmung war eine Bootstour den Rio Canímar hinauf. Der breite Fluss schlängelt sich über viele Kilometer durch ein wildes grünes Tal. Für 35 Pesos – ungefähr 35 € pro Stunde – haben wir uns zu zweit ein kleines Motorboot geliehen.

Am Nachmittag haben wir dann das erste Mal eine kubanische Stadt besucht. Mehrere Stunden sind wir durch die vielen Straßen und Nebenstraßen von Matanzas gelaufen. Für mich war das eine sehr beeindruckende Erfahrung – denn vieles was man hier sieht wirkt schon sehr ausgefallen. Natürlich sind es in erster Linie die vielen alten verbeulten Autos und die einst prunkvollen, nun aber recht verwahrlosten Gebäude, die das Stadtbild prägen. Aber auch das kubanische Leben, das überwiegend auf der Straße stattfindet: Kinder, die mitten auf einer Kreuzung Baseball spielen; der Brothändler der vom Gepäckträger aus verkauft; alte kubanische Männer, die Zigarre rauchend eine Partie Domino spielen; bis hin zu den Leuten die am Straßenrand sitzen und schlafen. Auf den Straßen und in den Höfen findet das kubanische Leben statt.

So belebt die Stadt auch war, so verfallen waren viele Ecken auch. Gerade wenn wir uns aus dem Stadtzentrum entfernten, merkten mir deutlich, wie die Viertel immer ärmer wurden. Viele Häuser waren dann eher als Schuppen zu bezeichnen, und an den Rändern der “Straßen” stapelte sich teilweiße der Müll. Natürlich ist Kuba ein sehr armes Land, und die Bevölkerung hat nur wenige Mittel zum Leben. Aber ich glaube dass es auch eine recht lockere Mentalität ist – man lebt den Tag, und kümmert sich nicht so gründlich um das eigene Grundstück oder das Aufräumen des Vorgartens. Stattdessen scheinen die Kubaner sehr gesellig, und auch uns Touristen gegenüber waren alle freundlich. Es kam kaum vor, dass man versucht hat, uns irgendwie in Geschäfte zu locken und uns irgendwelche Produkte aufzuschwatzen – wie das zum Beispiel in Dubai der Fall war. Völlig unbehelligt kamen wir durch die Stadt, und das gelegentliche “Taxi, Sir?” konnten wir immer mit einem einfachen “No thank you” abwehren. Manche Kubaner wollten auch einfach nur kurz schwatzen, und uns in gebrochenem Englisch in ihrer Heimat begrüßen.

In Matanzas haben wir zwei Nächte verbracht. Gestern – am Mittwoch – wurden wir von Miguel zurück zum Flughafen gefahren, wo wie unseren Mietwagen entgegen nahmen. Der über TUI gebuchte Wagen stand pünktlich zur Abholung bereit, und aus dem gebuchten chinesischen Geely ist sogar ein Peugeot geworden. Das Auto macht nach einem Tag Nutzung einen recht guten Eindruck – eine positive Überraschung, nach allem was ich so auf verschiedenen Blogs gelesen habe. Mit dem neugewonnenen Mobil sind wir direkt in den Touristenort Varadero gefahren. Diese Halbinsel ist besonders bei Pauschaltouristen beliebt. Dementsprechend ist es eine sehr touristisch ausgelegte Stadt mit vielen Souvenirläden und Strandbars. Nicht das wirkliche Kuba, wie uns Einheimische immer wieder sagten, aber gut geeignet für einen erholsamen Tag am Strand. Wir haben trotz Hochsaison recht schnell eine Casa gefunden, und hatten anschließend viel Zeit zum sonnen, schwimmen und bummeln. Und auch einen kubanischen Mujito konnten wir probieren.

Nach diesem ruhigen Reiseeinstieg ging es heute richtig los, und auf unserem Weg in den kubanischen Osten haben wir schon über 200 km zurückgelegt. Nach ein paar Stunden Fahrt über teilweiße sehr holprige Straßen haben wir Santa Clara erreicht. Von hier aus soll es noch bis nach Santiago de Cuba weitergehen, bevor wir dann entlang der Südküste und über das westlich gelegene Pinar del Rio Havanna ansteuern. Aber davon bald mehr…

Jetzt erstmal liebe Grüße aus der warmen Karibik.
Bis bald, Jonas

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3 Antworten

  1. Papa sagt:

    Na das sieht doch erst mal gut aus! Und für 35 EUR ein 25-PS-Boot fahren ohne Führerschein wird in Deutschland wohl nicht geboten…
    Super auch die metallic-blaue ES Trophy (“Schweine-ES”). Ob Jonas weiß, dass die keine 100 km von zu Hause – im schönen Zschopau – gebaut wurde, so wie die anderen MZ`s dort überall auch? Damit sind WIR früher auch rumgefahren.
    Also – ganz früher…

  2. Jürgen sagt:

    Tolle Fotos Jonas, ich freue mich das es Dir (und Ihr) gut geht. Viele tolle Erlebnisse.

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