Sydneys Strände
von Jonas · 14. Juli 2016
Liebe Leserinnen und Leser,
die Zeit vergeht rasend schnell und ich merke, dass ich mich lange nicht mehr gemeldet habe. Also schreibe ich hier mal wieder, um mitzuteilen, dass es mir weitestgehend gut geht.
Zwar bin ich zurzeit körperlich ziemlich erschöpft und durch das extrem frühe Aufstehen immer recht müde, abgesehen davon läuft es auf der Arbeit aber gut. Mit (fast) allen verstehe ich mich immer noch gut, und der Chef meinte auch, dass er mit meiner Arbeit zufrieden ist. Deshalb überlegt er, meinen Lohn zu erhöhen. Ich habe ihm noch gar nicht gesagt, dass ich bald schon die Firma verlasse (nächsten Freitag). Da wird er, glaube ich, nämlich nicht so glücklich sein.
Nur mit einem Kollegen hatte ich ziemlich Streit, nachdem er sich an meiner Armbanduhr eine Platzwunde zugefügt hatte. Bei diesem Unfall trifft mich wirklich keine Schuld, weil er mich beim Fußballspielen auf der Arbeit von hinten umklammern wollte und dabei selbst seinen Kopf in Handhöhe gebracht hat. Aber wie erklärt man das im Nachhinein einem blutenden und sehr aufgebrachten Kollegen? Es gab also ein bisschen Stress, aber wie es scheint, beruhigt sich die Lage nun ein bisschen.
Soweit also der Stand auf der Arbeit – sie ist natürlich nur Mittel zum Zweck und deshalb gibt es auch wieder viele tolle Erlebnisse zu erzählen, besonders von den letzten zwei Wochenenden:
1. Bondi-Coogee-Walk
Da ich so lange nicht mehr geschrieben habe, fange ich mit dem vorletzten Wochenende an. Am Samstag hatte ich mich mit Benjamin verabredet, und weil das Wetter so gut war, entschieden wir uns, den wohl berühmtesten Strand Sydneys zu besuchen: den Bondi Beach. Ihr erinnert euch vielleicht, dass dieser Strand der allererste Ort war, den ich in Sydney überhaupt besucht hatte. Direkt nach meiner Landung war ich mit Carla und Inga am Bondi Beach. Jetzt im Winter konnten wir zwar nicht schwimmen, aber dafür die Wanderung zum Coogee Beach absolvieren. Der Bondi-Coogee-Walk verbindet die beiden Strände (letzterer direkt vor Benjamins Haustür). Am Bondi Beach ist alles noch sehr touristisch. Kameltouren im Sand, verschiedene Pools sowie eine Eislaufbahn sind Beispiele für die Attraktionen dort. Auch im Winter kann man viele Surfer beobachten.
Der Weg an sich führt sehr schön an hohen Klippen entlang, und immer wieder läuft man über sehr schöne, kleine Strände.
Ein weiteres Highlight ist die Waverly Cemetery, ein alter Friedhof direkt am Meer.
Wir waren ungefähr vier Stunden unterwegs, und haben im überraschend warmen Sonnenschein immer wieder Pausen gemacht, um die Aussicht auf das Meer zu geniessen.
Der Tag endete bei einem gemütlichen Kakao in Benjamins Wohnung, die ja wie gesagt direkt am Coogee Beach liegt.
Und in der Nacht stand dann natürlich das Fußballspiel Deutschland gegen Italien auf dem Plan.
2. Palm Beach
Nach dieser Nachtschicht war ich am nächsten Morgen entsprechend müde, als Benjamin und ich uns wieder auf den Weg machten. Diesmal sollte es zu Sydneys wohl nördlichstem Strand gehen: dem Palm Beach. Diesen kennt ihr vermutlich auch schon aus früheren Einträgen. Der Palm Beach ist im Prinzip eine sehr lange, schmale Halbinsel, an deren Ende sich ein Leuchtturm befindet. Auf beiden Seiten der Halbinsel ist Sandstrand. Der Leuchtturm steht auf einem kleinen Hügel am Ende der Halbinsel, und von diesem Hügel aus hat man einen sehr guten Ausblick über die Gegend.
In unserem Breitengrad wird es allerdings schon gegen 16 Uhr dunkel, also war dieser Sonntag (und damit mein Wochenende) ziemlich schnell zu Ende.
3. Roadtrip nach Port Stephens
Eine Arbeitswoche mit wenig wichtigen Ereignissen kann ich überspringen. Unter der Woche ist zwar abends immer einiges los (Montag: Filmabend im Hostel, Donnerstag: BBQ, Freitag: Barbesuch usw…) aber ohne das jetzt weiter auszuschmücken, springe ich direkt zum Samstag der letzten Woche. Am Samstag bin ich mit Laiki auf einen Roadtrip gefahren. Laiki ist ein Deutscher und arbeitet zurzeit in Sydney als Baumaschinenhändler. Wir haben uns damals zufällig beim Fotografieren des Opera Houses getroffen und sind seitdem in Kontakt. Mit seinem Dienstwagen ging es nach Port Stephens, einem Ort an der großen Nelson Bay, circa zwei Stunden von Sydney. Die Küste ist hier sehr bergig und an verschiedenen Stellen konnten wir wandern und auf verschiedene Bergspitzen gehen. Die Aussicht über die umliegenden Strände ist natürlich wieder wunderschön, aber beeindruckend war besonders eine große Gruppe Delfine, die in den Wellen spielte. Leider waren sie ein bisschen in der Ferne, deshalb sind meine Fotos nicht ganz so gut geworden.
Am Abend dieses Tages konnte ich eine weitere Pflichtattraktion in Sydney abhaken, und zwar einen Restaurantbesuch im Westfield Tower, dem höchsten Gebäude Sydneys. Zusammen mit Adrien, einem Freund aus Frankreich, bin ich in das Restaurant gegangen, wo es für uns ganz geldsparend nur Fries (und Cocktails) gab. Das Restaurant befindet sich in einem komplett runden Raum, der sich langsam dreht. In einer Stunde hat man also einmal die komplette Stadt von oben gesehen. Besonders bei Nacht ein spektakulärer Ausblick. Ich hatte aber in das Restaurant kein Stativ mitgenommen, und deshalb habe ich auch nur Fotos von unserem Essen machen können. Eine Langzeitbelichtung der dunklen Stadt ist freihändig leider unmöglich.
4. Watson Bay Walk
Am Sonntag haben wir dann etwas unternommen, was für mich zu den schönsten Erlebnissen in Sydney zählt.
Am Eingang zu Sydneys riesiger Hafenbucht liegt eine große Landzunge, die sich ins Meer erstreckt. Mit der Fähre kann man zu einer Bucht namens Rose Bay fahren. Von dort aus führt ein Weg am Ufer entlang bis zur äußersten Spitze der Landzunge, auf der das Hornsby Lighthouse steht. Auf dem Weg liegen noch die Watsons Bay und einige sehr schöne Strände, so zum Beispiel der kleine Shark Beach. Zusammen mit Adrien und Alfonso, einem Mexikaner aus meinem Haus, bin ich bis zum Leuchtturm gewandert. Besonders schön ist, dass man von der Küste aus immer die weit entfernte Skyline der Innenstadt im Blick hatte. Hier mal ein paar Bilder, um einen Eindruck zu vermitteln.
Ich muss sagen, dass wir an den letzten zwei Wochenenden echt Glück mit dem Wetter hatten. Während es unter der Woche immer kalt war, und teilweise regnete, schien am Wochenende immer die Sonne.
Die Zeit habe ich übrigens auch genutzt, um meine restliche Reise zu planen. Ich habe nun einen Flug für den 23.07. nach Perth gebucht und von dort werde ich nach Broome reisen, immer an der Küste entlang. Am 23.08. geht es von Broome zurück nach Perth und am 25.08., wie ihr wisst, weiter nach Dubai.
Soweit erstmal in aller „Kürze“.
Bis bald,
Jonas

By the way – Sydney ist wirklich `ne Weltstadt! Dumm nur, dass sie halt am anderen Weltende liegt – eben down under… Wo hat man sonst Kamele und Schlittschuhfahren und Surfen an einem Strand? Wo kann man selbst im Winter braungebrannt in die Kamera blinzeln?
Vielen Dank, dass Du uns immer – wenigstens ein kleines Stück – mit auf Reisen nimmst!
Hoffentlich verkraftet Dein Chef nun den “Arbeitsverlust” und hoffentlich findet er nicht noch in irgendeinem Arbeitsvertrag eine “Kündigungsklausel” von 14 Tagen oder sowas…
Hast ja nun aber langsam wirklich genug gearbeitet und willst weiterreisen. Ich vermute allerdings: eines Tages wirst du sowieso wieder nach Sydney kommen!
Gute letzte Woche also noch und, da wir nun auch in unseren Urlaub abtauchen: Guten Flug dann an die Westküste!
Papa & Family
Hey Jonas
die Bilder sind wiedermal echt klasse geworden.
Du weißt jetz wohl auch warum man beim Fußball normalerweise keine Armbanduhren trägt 😉
Das Bild von dir an der Klippe sieht echt gefährlich aus, wenn man bedenkt wie weit es wohl runter geht
Ein Pool und eine Eisbahn an einen Strand ist schon genial
Man sieht sich hoffe ich, wenn du wieder da bist…
Bis dahin eine wunderschöne restliche Zeit!