Raus aus Sydney
von Jonas · 13. Januar 2016
Liebe Leserinnen und Leser,
ich melde mich mal wieder, um zu berichten, wie es um mich steht. Ich habe am Donnerstag letzter Woche meinen abschließenden Arbeitstag gehabt, und hatte alles vorbereitet, um am Dienstag endgültig aus Sydney auszureisen. Ich habe ja nun volle zwei Monate gearbeitet und jetzt möchte ich von diesem Geld erstmal eine Weile reisen und die verschiedensten Ecken des Landes erkunden.
Der Abschied aus Sydney fiel mir aber alles andere als leicht. Den Freitag habe ich genutzt, um abends nochmal mit den Freunden auszugehen, quasi als Abschiedsfeier. In Manly, einem berühmten vorortartigen Stadtteil von Sydney, gibt es ja sehr schöne Kneipen. Da sind wir am Freitag also hingefahren und hatten einen guten letzten Abend. Vorher war ich aber noch mit Alex, einem anderen deutschen Backpacker, schnorcheln. Das Wetter war zwar nicht gerade optimal, weil es sehr windig war, und dadurch das Wasser sehr aufgewühlt, also trüb, war. Aber da ich den Ozean ja verlassen musste, war ein letztes Mal schnorcheln einfach Pflicht.
Es waren wieder ein paar schöne Stunden unter Wasser. Auch wenn ich noch keinen weißen Hai gesehen habe, so sieht man doch ständig sehr viele bunte und auch recht große Fische. Seepferdchen soll es hier zwar auch geben, aber diese habe ich unter Wasser leider noch nie gefunden.
Danach habe ich die ganze Schnorchelausrüstung wehmütig verpackt. Allgemein stand ich am Freitag vor der riesigen Herausforderung, all meinen Besitz in den Rucksack zu packen. Ich wollte zwar erst am Dienstagmorgen aus Sydney weg, aber über das Wochenende wollte ich noch einen Australier besuchen, den ich im Hostel kennengelernt hatte. David wohnt in den Blue Mountains und hat mich übers Wochenende eingeladen. Nach einer Stunde Packen war mein Rucksack dann komplett vollgestopft, und außen draufgeschnallt hatte ich Schlafsack, Isomatte und Zelt. Der Rucksack war riesig und übertrieben schwer. Schon nach ein paar Minuten im Bus habe ich gemerkt, dass der Rucksack viel zu schwer ist, und habe angefangen umzupacken. Letztendlich habe ich dann noch einiges entsorgt, und Zelt und Isomatte habe ich an der Bushaltestelle stehengelassen. Ich hatte beides gebraucht bekommen, und besonders das Zelt war sehr groß und sehr schwer. Ich denke, es lohnt sich, bei Bedarf lieber mal ein kleineres zu kaufen, das in den Rucksack passt, obwohl dort schon Schlafsack, Schnorchelset, Wanderschuhe und Wetsuite drin sind.
Mit erleichtertem Rucksack ging es dann weiter in die Blue Mountains, und bei David hatte ich ein sehr schönes Wochenende. Ich habe ein eigenes Zimmer bekommen, mit Blick auf den Wald, und morgens graste ein Känguru davor, oder eine große Schar Kakadus flog laut kreischend über unser Haus. Wir haben zusammen gekocht, ferngesehen, Bier getrunken und Billard gespielt. David hat viel von seinen Reisen erzählt, denn er war schon in 82 verschiedenen Ländern. Das Wichtigste war aber, dass wir eine sehr schöne Tour durch die Blue Mountains gemacht haben. Wir sind durch ein Tal gewandert und haben drei sehr große Wasserfälle gesehen. Zurück ging es oberhalb einer Klippe, und die verschiedenen Blicke von den Aussichtsplattformen aus finde ich immer wieder beeindruckend.
Ich hatte ein sehr schönes, ruhiges Wochenende in Leura, auch wenn mich die Kakadus schon um 5:30 Uhr aufweckten. Auch mit David – einem ehemaligen Lehrer – habe ich mich gut verstanden.
Zurück in Sydney habe ich mich dann erstmal ans Organisieren für den nächsten Tag gemacht: Busticket nach Canberra, Unterkunft in Canberra sowie ein Termin bei meiner Bank standen auf der Liste, aber ich war dann sogar so schnell, dass ich nochmal in das Hostel fahren konnte, in dem ich so lange gelebt habe, um mich von allen zu verabschieden.
Am Abend bin ich dann noch mit Alex in eine gemütliche Bar gegangen.
Zur Feier des Tages sind wir dann auch noch in so eine Art Casino gegangen, haben aber leider nur Geld verloren (insgesamt 1,50 $) und aus Frust darüber sehr viele von den kostenlosen Süßigkeiten eingesteckt. Zum Abschluss wurde dann noch hochwertig gegessen, bevor Alex zurück in seine Unterkunft und ich ebenfalls ein letztes Mal in ein Hostel in Sydney gefahren bin.
Am nächsten Morgen bin ich dann in den Bus nach Canberra gestiegen, mit dem festen Vorsatz, irgendwann zurückzukehren, um diese bunte, laute und immer interessante Stadt nicht zum letzten Mal gesehen zu haben.
Und danach ging es per Bus nach Canberra, in die Hauptstadt Australiens!
Während ich dies schreibe, bin ich bereits in Canberra und habe seit gestern so einiges erlebt. Doch davon lest ihr morgen, versprochen!
Bis bald,
Jonas

Oh-ha, das Warten hat sich gelohnt und Sohni ist doch noch am Leben :-)! Schön, was Neues zu lesen und zu sehen! Hätte ja auch immerhin schief gehen können mit der Felsklippe in den Blue Mountains… Obwohl: der Fotograph arrangierte sicher etwas und alles ist halb so schlimm…! Nur vielleicht doch bitte keinen Weißen Hai hinein-arrangieren? Zumindest keinen echten…?
Gute Weiterreise in den Süden vom Süden, und – eh ich`s vergesse:
hier sind die aktuellen Waldbrände verzeichnet 🙁 :
http://myfirewatch.landgate.wa.gov.au
Hallo Jonas, da hast du ja total viel erlebt. Und dann noch so geniale Dinge. Ich beneide dich etwas. Toll dass du die Chance nutzt und die Welt ein Stück entdeckst! 🙂